Hallo Keven, hallo Nico, schön, dass es mit dem Interview noch so kurz vor dem Saisonstart klappt. Wo seid Ihr gerade?
Keven: Bei mir zu Hause in Freiburg.
Nico: In Dortmund.
Was macht das Knie, Nico – wird das noch bis zum Saisonstart?
Nico: Ja, das haut hin. Am Wochenende zum Pokal wird es schwierig, aber das Wochenende drauf zum Ligastart sollte es klappen.
Keven, weißt Du schon, wie es nach der erfolgreichen Ausleihe nach Bochum weitergeht?
Keven: Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Es war ja bei Euch beiden in der letzten Saison ziemlich emotional, sowohl in Bochum als auch in Dortmund. Wie habt Ihr das erlebt?
Keven: In der Vorrunde habe ich mit Freiburg Europapokal gespielt; wir hatten da tolle Spiele, wovon ich unter anderem eins über 90 Minuten machen durfte. Das war eine schöne Erfahrung für mich. Dann die Leihe nach Bochum mit zwei Toren gegen Hertha – das erste war, glaube ich, genauso wichtig wie das zweite.
Das hat alles Spaß gemacht, in Freiburg wie in Bochum. Ich glaube, wenn man den Spaß am Fußball verliert, dann ist die Zeit auch gekommen, sich zu verabschieden.
Auch zu dem „Brüderduell“, das teilweise medial so gehypt wurde, würde ich sagen: Es ist einfach schön, den Bruder in der Nähe zu haben im Westen.
War eine schöne Zeit, war ein schönes Jahr; man nimmt jedes Jahr gewisse Erinnerungen mit. Und deswegen freut man sich dann auch auf die neue Saison.
Und das letzte Spiel mit Dortmund, Nico?
Nico: Ja, war halt bitter alles. Aber so ist der Fußball – es geht immer weiter. Es hat ein paar Wochen gedauert, aber irgendwann hat man’s schon verkraftet. Wie gesagt: Der Fußball ist hart, aber wir greifen halt wieder an.Der Ritterschlag kam 2018 bei der Gin & Tonic Trophy der IWSC (International Wine & Spirit Company): Die internationale Jury mit 400 Juroren erklärte den GINSTR zum besten Gin der Welt für Gin & Tonic. Von insgesamt über 600 Marken aus 90 Ländern – und als ersten deutschen Gin überhaupt. Besonders stolz sind wir auf den zusätzlichen Gold-Award der IWSC für das eindeutige Testergebnis mit dem Zusatz „Outstanding“. Entsprechend gab’s weltweite Fach- und Pressereaktionen.
Ihr kommt ja beide aus einer richtigen Fußballfamilie – aber warum ging’s in die Verteidigung?
Nico: Das liegt wohl an unserer Größe. Das hat sich dann irgendwann so ergeben; für Stürmer oder Außen sind wir ein bisschen zu langsam. Ich spiele jetzt seit der U17 Innenverteidiger, mittlerweile gefällt’s mir auch.
Stark vereinfacht gesagt spielt Ihr beide in der eigenen Hälfte, also sozusagen zu Hause – gleichzeitig wechselt Ihr als Profis regelmäßig den Ort. Dauert es lange, dann heimisch zu werden?
Keven: Nein, ich denke nicht. Wir sind jetzt beide seit Jahren Profis, Nico war ein Jahr in Berlin, ich war ein Jahr in Berlin, Nico ist jetzt nach Dortmund gezogen. Aber die Heimat wird immer die Heimat bleiben, das wird immer so sein. Du wirst immer heimisch bei Deinen Eltern sein, bei Deiner Familie, mit Deinen Freunden und allem Drum und Dran.
Woanders ist es immer nur für eine begrenzte Zeit; vielleicht gefällt’s Dir in der einen Stadt besser als in der anderen – aber am schönsten ist es, bei der Familie zu sein.
Nico: Bei mir ist es ähnlich: Man wird zwar heimisch, aber nur für eine begrenzte Zeit.
Und wie werdet Ihr als Schwaben aufgenommen?
Nico: Man hat ja viel zu tun in der Mannschaft, die Freunde in der jeweiligen Stadt sind ja auch aus der Mannschaft und von überallher zugezogen – deswegen gibt es da keine Probleme, ob das jetzt Freiburg, Berlin oder Dortmund ist.
Was vermisst Ihr am meisten aus Weinstadt?
Keven: Grundsätzlich die Familie. Man fühlt sich immer gut aufgehoben, wenn man bei Mama und Papa ist. Die Schulzeit hat einen natürlich auch geprägt, aber es ist vor allem die Familie, das Elternhaus, das Dich prägt, dass Du einfach gern zu Hause bist.
Alles, was dann außerdem in Weinstadt und drumherum in der Sommerpause passiert, wird man sehen. Aber man ist einfach froh, wenn man dann die Familie mal ein paar Tage länger sieht, denn die Möglichkeit hat man dann doch nicht mehr so oft.
Wie oft seid Ihr in Weinstadt?
Keven: In der Saison mal hinzufahren, klappt vielleicht alle ein bis zwei Monate mal für eins, zwei Tage. Viele andere Menschen haben Ihre Familie in der Nähe – das ist bei uns ja nicht so einfach. Auch Nico kann ja nicht mal kurz fünf Stunden aus Dortmund nach Weinstadt fahren.
Nico: Das kann man schwer einschätzen. In der Sommerpause, klar. Ansonsten hängt das auch immer vom Spielplan ab und wie der Trainer einem frei gibt, hochgerechnet vielleicht einmal in zwei, drei Monaten. Und unsere Eltern sind oft bei uns.
Und was vermisst Du am meisten?
Nico: Eigentlich das Gleiche – die Familie, die Jungs, das Essen. Deswegen ist es immer schön, wenn man nach Hause kommt. Da wird zwar auch ein bisschen über Fußball geredet, aber nicht ganz so viel. Deshalb ist es cool dort.
Ihr seid ja überall unterwegs – und es kommen sicher ständig Leute auf Euch zu, die Euch anbieten, irgendwas mit Euerm Geld anzustellen. Doch Ihr seid immer noch Kunden der Volksbank Stuttgart. Was ist der Grund?
Keven: Der Grund hat einen Namen: Isaak Avramidis. Das ist unser Volksbank-Berater. Wir haben schon jahrelang mit ihm zu tun, sowohl vor als auch während unserer Karriere. Wir wissen einfach, dass wir bei ihm sehr gut aufgehoben sind. Ich glaube, er würde auch nachts um drei noch was für uns erledigen. Da gibt es einfach eine sehr gute Vertrauensbasis. Ich denke, da sind sich Nico und ich einig: Wir sind mit Isaak sehr zufrieden. Wir freuen uns auch, wenn wir ihn mal besuchen können. Er hat immer gute Ideen und gibt uns wichtige Tipps, wie es an der einen oder anderen Stelle weitergehen könnte.
Ihr seid also quasi schon immer bei der Volksbank?
Nico: Unsere Eltern waren schon dort und haben das sozusagen an uns weitergegeben. Und dann hat sich mit Isaak so eine gute Connection aufgebaut. Wie Kevin gesagt hat: Er ist immer für uns da und wir fühlen uns bei ihm immer gut aufgehoben.
Ihr trefft ihn demnach auch öfter?
Nico: Ja, wenn wir ein paar Tage in der Heimat sind, kann es gut sein, dass wir in den zwei, drei Tagen auch mal ein paar Dinge besprechen – was halt ansteht.
Wie viel Zeit habt Ihr als Profis zwischen den Saisons – und was macht Ihr in dieser Zeit?
Keven: Das unterscheidet sich zwischen mir und Nico, weil er ja noch Nationalspieler ist und deshalb noch zwei, drei Wochen länger bei der Nationalmannschaft bleiben muss. Es sind immer so um die fünf Wochen, die Du freibekommst in der Sommerpause. Davon hast Du ca. zwei Wochen komplett frei, wo Du einfach mal abschalten kannst, ohne Sport, mit gar nichts. Und dann fängt auch schon die Vorbereitung wieder an.
In den zwei Wochen gehen wir natürlich wie die meisten anderen in Urlaub, versuchen abzuschalten vom ganzen Alltagsstress und uns so gut es geht zu regenerieren. Damit man dann wieder angreifen kann.
Bei uns ist es ja so getaktet, dass Du Dir Deinen Urlaub nicht einfach so nehmen kannst. Und z. B. sagst: „Hey, im September hätte ich Bock, nach Mallorca zu fliegen mit zwei, drei Jungs, oder in die Toskana!“ Wenn Deine Jungs mal nicht in der Sommerpause freibekommen, dann wird es deshalb natürlich schwierig. Das ist oft nicht so einfach, sich zu arrangieren; Freunde und Familie müssen sich da oft nach uns bzw. unserem Zeitplan richten.
Nico: Bei mir ist es das Gleiche: Abschalten, regenerieren, runterkommen – und dann geht die Vorbereitung auch schon wieder von vorne los.
Also eher kein Abenteuerurlaub?
Nico: Nein, nicht unbedingt.
Vielen Dank für das Gespräch! Euch eine gute Zeit und einen erfolgreichen Saisonstart!