Frauen handeln mit Blick auf Geldanlagen häufig anders als Männer. Wie sich die Geschlechter beim Thema Aktienanlage unterscheiden und inwieweit Unterschiede auf die Einstellung (Psychologie) zurückzuführen sind, lässt sich mit Ergebnissen einer Onlinestudie aufzeigen.
Typisch Frau? Typisch Mann?
So ticken Anlegerinnen und Anleger
Gerade bei aktienbasierten Geldanlagen handeln Männer emotional, während sich Frauen der Anlage in Aktien eher vorsichtiger nähern. Dies ergab eine Onlinestudie im Auftrag von Union Investment, für die das Marktforschungsinstitut Kantar 2.000 Wertpapier- und Aktienbesitzer in Deutschland zu ihrer Risikoneigung, ihrem Sparverhalten sowie zu ihrer Motivation befragt hat. Fast alle Befragten haben auch Investmentfonds im Depot.
„Gefühle spielen beim Thema Sparen und Geldanlage für Männer eine große Rolle; Männer sind laut der Onlinestudie gegenüber Aktien und Fonds deutlich aufgeschlossener als Frauen. Frauen zeigen hingegen wesentlich mehr Vorbehalte und sind besonders bei risikobehafteten Anlagen vorsichtiger“, informiert Kristina Becker, Generalbevollmächtige Privatkunden bei der Volksbank Stuttgart.
Doppelt so viele Männer wie Frauen besitzen Aktien
Für die Studie wurden ehemalige und aktuelle Besitzerinnen und Besitzer von Aktien sowie Aktien- und Mischfonds befragt. Bei diesen Anlegerinnen und Anlegern ist bei den sogenannten sicherheitsorientierten Geldanlagen wie etwa Sparkonten, Bausparverträgen oder Mischfonds im Vergleich der Geschlechter nur ein geringer Unterschied auszumachen. Etwas anders sieht das bei den bevorzugten Formen der Aktienanlage aus: Frauen besitzen durchschnittlich deutlich weniger risikoorientierte Vermögensanteile als Männer. Während 46 Prozent der männlichen Befragten angaben, in Aktien zu investieren, waren es bei den Frauen nur 22 Prozent. Aktienfonds hatte knapp die Hälfte der Männer (48 Prozent), bei den weiblichen Befragten war es nur etwas mehr als jede Dritte (35 Prozent).
Auch im Hinblick auf das Gesamtvermögen besitzen Männer im Vergleich zu Frauen einen deutlicheren Anteil von Aktien und Fonds: „54 Prozent der männlichen Befragten haben mehr als ein Viertel ihres Vermögens in Aktien oder Fonds angelegt. Bei den Frauen sind dies nur 34 Prozent“, sagt Kristina Becker und ergänzt, dass jeder vierte männliche Befragte (24 Prozent) sogar mehr als die Hälfte seines Vermögens in aktienbasierte Anlagen investiert hat. Bei Frauen sei es nicht mal jede Zehnte (9 Prozent).
Männer wollen Spaß bei aktienbasierten Anlagen, Frauen sind eher besorgt
Wie lässt es sich erklären, dass Frauen seltener in risiko- und damit chancenreichere Wertpapiere investieren? „Ein Grund könnte sein, dass diese Anlageform für sie mit weniger positiven Emotionen besetzt ist“, argumentiert Kristina Becker und gibt weitere Ergebnisse der Studie bekannt: Frauen bringen aktienbasierte Geldanlagen eher mit Unsicherheit und Unwissenheit (47 Prozent) sowie Pessimismus und Sorge (37 Prozent) in Verbindung. Männer verbinden mit dem Gedanken an etwa Aktien und Fonds in erster Linie Vorfreude und Optimismus (63 Prozent) sowie Spaß und Spannung (61 Prozent). „Die männlichen Studienteilnehmer haben auch ein deutlich größeres Vertrauen in ihr eigenes Wissen bezüglich aktienbasierter Geldanlagen“, so Kristina Becker: 42 Prozent verlassen sich auf ihren Kenntnisstand und investieren entsprechend, bei Frauen sind es nur 21 Prozent. Bei der Frage nach der Einschätzung des eigenen Wissens antworten rund 37 Prozent der Männer, nur ein geringes Fachwissen zu haben, bei den Frauen sind es 56 Prozent.
Wie sind diese Ergebnisse zu deuten? „Möglicherweise gehen Männer selbstbewusster an die Sache heran und fühlen sich trotz Wissenslücken kompetenter. Denn Frauen wissen tendenziell genauso viel über Geldanlagen, sind allerdings unsicherer beim Umgang mit dem eigenen Wissen“, stellt Kristina Becker ihre Erfahrungen heraus. Diese Erkenntnis wird bestärkt durch die Antworten der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, auf die Frage, ob das Konzept „ausprobieren und lernen“ als sinnvoll erachtet wird. „Immerhin 57 Prozent der Männer sagen, dass eine Anlage in Aktien oder Fonds hilft, Verständnis für die Entwicklung von Aktienkursen gezielt zu nutzen. Bei den weiblichen Befragten sieht nur eine Minderheit von 33 Prozent dies genauso“, ergänzt die Generalbevollmächtigte Privatkunden.
Persönliche Beratung steht an erster Stelle
Bei Informationsquellen setzen sowohl Männer wie Frauen an erster Stelle auf einen Bank- oder Finanzberater. Allerdings bevorzugen Frauen (63 Prozent) diese Quelle häufiger als Männer (46 Prozent). Auf Platz zwei folgen bei allen Befragten die Internetseiten von Finanzanbietern (Männer: 41 Prozent, Frauen: 29 Prozent). Erst auf Rang drei der Informationsquellen gibt es Unterschiede: Während bei Männern Zeitungen und Zeitschriften auf Rang 3 rangieren (39 Prozent), ist es bei weiblichen Studienteilnehmern der persönliche Austausch mit Familienmitgliedern (26 Prozent).
Männer trauen sich in Finanzfragen mehr zu als Frauen
Bei Informationsquellen setzen sowohl Männer wie Frauen an erster Stelle auf einen Bank- oder Finanzberater. Allerdings bevorzugen Frauen (63 Prozent) diese Quelle häufiger als Männer (46 Prozent). Auf Platz zwei folgen bei allen Befragten die Internetseiten von Finanzanbietern (Männer: 41 Prozent, Frauen: 29 Prozent). Erst auf Rang drei der Informationsquellen gibt es Unterschiede: Während bei Männern Zeitungen und Zeitschriften auf Rang 3 rangieren (39 Prozent), ist es bei weiblichen Studienteilnehmern der persönliche Austausch mit Familienmitgliedern (26 Prozent).
Grundsätzlich sollten Sparer und Sparerinnen langfristig in Wertpapiere investieren und das Risiko marktbedingter Kursschwankungen sowie das Ertragsrisiko beachten. Kristina Becker lädt Interessierte zu einem persönlichen Gespräch in die Volksbank Stuttgart oder per Telefon oder Video ein. „Eine Beratung kann dabei Frauen wie Männern helfen, im aktuellen Umfeld mit ungewohnt hoher Inflation, steigenden Zinsen und schwankenden Börsenkursen eine passende Lösung für sie zu finden“, so Becker. Dabei spreche man nicht nur über die Chancen, sondern auch über die Risiken von Geldanlagen in Wertpapieren.
Männer wollen Spaß bei der Aktienanlage, Frauen sind eher besorgt
