Wasser ist für uns Menschen lebensnotwendig. Weltweit steigt der Bedarf, doch die wertvolle Ressource ist begrenzt. Nur rund drei Prozent der weltweiten Wassermenge sind Süßwasser, nur etwa ein Prozent ist tatsächlich zugängliches Frischwasser.1 „Dieses ohnehin schon knappe Angebot wird durch den Klimawandel zusätzlich stark beeinflusst“, sagt Kristina Becker, Generalbevollmächtigte Privatkunden bei der Volksbank Stuttgart eG.
Mit den steigenden Temperaturen haben extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen infolge von Starkregen in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches zugenommen. Niedrigpegel in Seen und Flüssen, vertrocknete Ernten und zerstörte Lebensräume und Infrastruktur sind die Folgen.
Und die Weltbevölkerung wird laut Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) bis zum Jahr 2050 auf rund 9,7 Milliarden Menschen wachsen.2 Allein dadurch steigt der direkte Verbrauch an Trinkwasser. Ungleich höher ist jedoch der indirekte Verbrauch pro Kopf. Immer mehr Menschen benötigen immer mehr Nahrung, die erzeugt werden muss. „Die Landwirtschaft nutzt im weltweiten Mittel mit 69 Prozent den größten Anteil der Süßwasserressourcen“, zitiert Kristina Becker aus dem Weltwasserbericht 2021 der Vereinten Nationen.3 Zudem führt eine Bevölkerungszunahme zu einer höheren Nachfrage nach sonstigen Gütern – womit auch der Wasserverbrauch in der Produktion weiter steigt, etwa für die sehr wasserintensive Herstellung von Textilien.
Wertvolle Ressource Wasser
Marode Leitungen, der fehlende Zugang zu Wasser oder die schlechte Qualität von Trinkwasser – angetrieben vom Klimawandel und der demografischen Entwicklung sind weltweit steigende Investitionen in die Wasserinfrastruktur nötig. Anlegerinnen und Anleger können an der Wertentwicklung des Sektors teilhaben und zugleich nachhaltige Kriterien in die Investition einfließen lassen.
Kostbar und knapp
Ökologische, soziale und wirtschaftliche Belastungen
„Wie viel Wasser wo und für wen verfügbar ist, hat auch einen starken sozialen Aspekt“, so Becker. Das sechste der 17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen fordert, die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen zu gewährleisten4. Denn gemäß UNICEF haben rund zwei Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser, für etwa 771 Millionen Menschen5 ist nicht einmal die Grundversorgung sichergestellt. Immer öfter führt das in vielen Regionen der Welt knappe Wasserangebot – oder dessen ungerechte Verteilung – auch zu Konflikten.
Auch in ökologischer Hinsicht gewinnen der Schutz und der effizientere Umgang mit der Ressource Wasser an Bedeutung. So trägt der Agrarbereich durch eine zu starke Entnahme von Grundwasser zum Beispiel verschärfend zu Dürren bei. Zudem kann der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu Boden- und Wasserverschmutzung führen.
„Wasser ist natürlich auch wirtschaftlich relevant“, sagt Kristina Becker etwa mit Blick auf die niedrigen Pegelstände wichtiger Wasserstraßen wie des Rheins. „In den vergangenen Jahren hatte dies bereits Auswirkungen auf wichtige Industriebereiche und die Energieinfrastruktur. So litten etwa Kraftwerke unter ausbleibenden Kohlelieferungen über die Wasserstraßen“, so Becker. Die Folgen: Umsatzausfälle bei betroffenen Unternehmen und kurzfristige Unsicherheiten in puncto Energieversorgung.
Teilnahme am Kapitalmarkt
Hinzu kommt, dass die Wasserinfrastruktur in vielen Ländern überaltert ist – auch in den Industrienationen. Staatliche Infrastrukturprogramme wie der „Infrastructure Investment and Jobs Act“ in den USA forcieren laut einem Bericht von McKinsey aus 2021 deshalb deren Modernisierung. Zudem rückt die Verbesserung der Wasserqualität in den Investitionsfokus – auch ausgelöst durch zunehmenden regulatorischen Druck. Auch in Deutschland gibt es Investitionsbedarf. Seit dem Jahr 2012 haben sich die Investitionen der öffentlichen Wasserversorger kontinuierlich erhöht. Im Zeitraum 1990 bis 2021 wurden laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) 80,5 Milliarden Euro in die Wasserinfrastruktur investiert.6
All dies begünstigt Unternehmen, die mit neuen Technologien, Produkten und Dienstleistungen innovative Lösungen für die Wasserversorgung, -infrastruktur und -aufbereitung bieten. „Für Anlegerinnen und Anleger, die von den strukturellen Trends und den verstärkten öffentlichen Investitionen profitieren möchten, können Investmentfonds mit dem Themenschwerpunkt Wasser interessant sein“, so Kristina Becker. „Dabei geht es nicht zuletzt auch um Nachhaltigkeit.“ Wer ethische, ökologische und soziale Aspekte bei der Kapitalanlage zusammen mit den Kapitalmarktchancen entlang der gesamten Wasserwertschöpfungskette berücksichtigen möchte, könne dies mit entsprechenden Fondsanlagen kombinieren.
Grundsätzlich bieten solche Fonds Chancen auf eine attraktive Rendite und berücksichtigen nachhaltigkeitsorientierte Kriterien – also ethische, soziale und ökologische Aspekte – im Investitionsprozess. Neben den Chancen können jedoch generelle Risiken, wie etwa das Risiko marktbedingter Kursschwankungen oder ein Ertragsrisiko, bestehen. Auch kann die Anlagepolitik solcher Fonds von der individuellen Nachhaltigkeits- und Ethikvorstellung abweichen.
Kristina Becker lädt Interessierte zu einem persönlichen Gespräch in die Volksbank Stuttgart oder per Telefon oder Video ein. Dabei spreche man nicht nur über die Chancen, sondern auch über die Risiken von Geldanlagen in Wertpapieren.
Sauberes Trinkwasser ist ein knappes Gut

Längst ist auch in den Industrieländern wie den USA die Versorgungslage angespannt. Dort ist die Infrastruktur veraltet, marode und chronisch unterinvestiert. Ein staatliches Investitionsprogramm soll Abhilfe schaffen. Auch die deutschen Wasserversorger investieren seit einigen Jahren mehr und mehr in die Gewinnung, Aufbereitung und Speicherung sowie in die Rohrnetze.
1 Statista – Verteilung von Süß- und Salzwasser auf der Erde (5. Mai 2023)
2 UNRIV – Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen
3 Weltwasserbericht 2021 der Vereinten Nationen (Seite 5)
4 UNRIV – Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen (Ziele)